Shake-the-Box ist Stand der Technik für zeitaufgelöstes 3D Partikel Tracking mit höchster Genauigkeit auch bei hohen Partikeldichten. Verglichen mit der Voxel-basierten Tomo-PIV Methode ist Shake-the-Box ein reines Partikel Tracking Verfahren, das eine iterative Rekonstruktion einzelner Partikel mit einem zeitbasierten 4D-PTV Algorithmus verknüpft. Für zeitaufgelöste Messungen erreicht Shake-the-Box eine größere Genauigkeit bei der Rekonstruktion mit schnelleren Algorithmen verglichen mit der zeitaufgelösten Tomo-PIV Technik.
Neben unterschiedlichen DaVis Software Paketen können Shake-the-Box sowie zeitaufgelöste Tomo-PIV Messungen mit dem selben FlowMaster System durchgeführt werden.
Multi-pulse Shake-the-Box bietet die Möglichkeit bei höchsten Strömungsgeschwindigkeiten volumetrische Daten zu gewinnen. Dabei werden Doppelbild Kameras, wie auch aus vielen PIV Anwendungen bekannt, verwendet. Durch die sehr kurzen Bildabständen (bis zu 100 ns) dieser Kameras können ideale Partikelverschiebungen gewährleistet werden.
Für den Multi-pulse STB Ansatz stehen die zwei leistungsfähigen Aufnahmestrategien 2-pulse STB (einfach belichtete Doppelbild Aufnahme) und 4-pulse STB (zweifach belichtete Doppelbild Aufnahme) zur Verfügung. Während bei 2-pulse STB mit minimaler Zeitinformation hochauflösende Strömungsfelder rekonstruiert werden können, bietet 4-pulse STB die Möglichkeit zur gleichzeitigen Bestimmung aller Beschleunigungsterme.
Durch die partikelbasierte Rekonstruktion ist der Multi-pulse STB Ansatz nicht nur sparsamer im Speicherbedarf sondern auch um Größenordnungen schneller in der Auswertung als klassische Tomographische PIV Ansätze. Dies erlaubt den Einsatz hochauflösender Kameras, um selbst kleinste Strömungsstrukturen bei großem Messvolumen zu identifizieren.
Der MiniShaker ist ein ausgerichtetes Multisensorsystem in einem kompakten Gehäuse für schnelle und einfache volumetrische Strömungsmessung. Aufgrund seiner Integration in die Software DaVis sind Shake-the-Box- und Tomographische PIV-Messungen direkt zugänglich. USB-3-Schnittstellen werden sowohl zur Datenübertragung als auch zur Spannungsversorgung genutzt, was die Inbetriebnahme und die Nutzung des Systems erheblich vereinfachen.
Der MiniShaker ist in drei Modellen und mit einer breiten Auswahl an Objektiven erhältlich. So lässt sich das System an unterschiedlichste Messaufgaben anpassen. Zusammen mit dem LED-Flashlight von LaVision ist der MiniShaker ideal für die Vermessung von Wasserströmungen geeignet. Wird der MiniShaker auf einem Roboterarm montiert und werden Helium-gefüllten Seifenblasen als Streupartikel eingesetzt, eignet sich der MiniShaker hervorragend für großvolumige Windkanalmessungen bei niedrigen oder mittleren Geschwindigkeiten und für Konvektionsströmungen.
Ein Impfen (Seeden) der Luft mit µm großen Partikeln ist nicht geeignet für großvolumige PIV/PTV Messungen auf Grund der geringen Streulichtintensität der kleinen Partikel. Helium gefüllte Seifenblasen mit einem Durchmesser von 0.3 mm und einer Ansprechzeit von kleiner als 15 µs streuen 10000x mehr Licht verglichen mit den Standard µm-Partikeln. Die typische Lebensdauer dieser Blasen beträgt einige Minuten.
LaVisions Helium Filled Soap Bubble (HFSB) Generator hat eine Produktionsrate von 40000 Blasen pro Sekunde und Düse, wobei bis zu 60 Düsen parallel betrieben werden können. Auf Grund der starken Lichtstreuung der Blasen können zur Ausleuchtung großer Messvolumen kostengünstige LEDs an Stelle von Lasern eingesetzt werden.
Zeitaufgelöste 3-dimensionale Strömungsfelder im Nachlauf eines Serien-PKWs wurden erfolgreich im großen Aerodynamik-Windkanal von Volkswagen aufgenommen. Das Messvolumen am Heck des Autos hatte eine Größe von 2 x 1.6 x 0.2 m3. Die Anströmung wurde mit 0.3 mm großen Helium Blasen geimpft, wobei mit 60 Düsen mehr als 2 Millionen Blasen pro Sekunde erzeugt wurden.
Ein 1450 Hz Pulslaser beleuchtete die Strömungspartikel, die von vier Hochgeschwindigkeitskameras bei Anströmgeschwindigkeiten von 60 km/h bzw. 120 km/h aufgenommen wurden. LaVisions leistungsstarkes 4D-PTV Verfahren „Shake-the-Box“ berechnete die großskaligen Geschwindigkeits- bzw. Beschleunigungsfelder mit hoher räumlicher Auflösung.